Nachhaltigkeit in Rechenzentren: Ein Muss im KI-Zeitalter

Im Zeitalter der KI wird Nachhaltigkeit für Rechenzentren immer wichtiger. Trotz des enormen Energieverbrauchs von KI-Chips müssen Betreiber ökologische Verantwortung übernehmen. Jetzt mehr denn je.


Die rasante Entwicklung von Nvidia ist unübersehbar. Die Medien sind voll von Berichten über das phänomenale Wachstum des Technologieunternehmens, das durch die hohe Nachfrage nach seinen leistungsstarken KI-Chips angetrieben wird. Nvidias Grafikkarten (GPUs) sind das Rückgrat vieler KI-Anwendungen und haben das Unternehmen kürzlich zur drittwertvollsten Firma der Welt gemacht.

Für Betreiber von Rechenzentren, die das digitale Rückgrat für KI und die heutige Wirtschaft darstellen, ist dies eine spannende Zeit. Aber lassen wir uns nicht täuschen: KI-Chips haben einen hohen ökologischen Preis, da sie enorm viel Energie und Wasser verbrauchen.

Es mag den Anschein haben, als würden Nachhaltigkeitsbedenken angesichts des KI-Booms in den Hintergrund rücken. Doch das Gegenteil ist der Fall. Für unsere Branche ist nachhaltiges Wirtschaften wichtiger denn je und wird in den kommenden Jahren nur noch dringlicher.

Die Umweltkosten von Rechenzentren

Die Zahlen sprechen für sich: Allein in den USA könnte der Energieverbrauch von Rechenzentren bis 2030 35 Gigawatt erreichen – genug, um etwa 26 Millionen Haushalte zu versorgen. Weltweit könnten KI-Server bis 2027 so viel Energie verbrauchen wie Argentinien, die Niederlande oder Schweden.

Als Branche dürfen wir uns keine Illusionen über die Umweltkosten machen, die mit der Deckung dieser beispiellosen Nachfrage einhergehen. Wir müssen umso stärker auf Nachhaltigkeit setzen – und Rechenzentrumsbetreiber, die noch nicht dabei sind, sollten dringend ebenfalls den nachhaltigen Weg einschlagen.

Geschichte der Nachhaltigkeit in Rechenzentren

Die Rechenzentrumsbranche ist kein Neuling in Sachen Nachhaltigkeit. Wir haben schon lange Metriken zur Verfolgung des Energie- und Wasserverbrauchs. Die Power Usage Effectiveness (PUE), die den Energieverbrauch eines Rechenzentrums misst, wurde 2006 eingeführt. Die Water Usage Effectiveness (WUE) folgte 2011. Diese Metriken ermutigen Rechenzentren, Ressourcen effizienter zu nutzen und bieten gleichzeitig die Möglichkeit, Kosten zu sparen. Unser eigener PUE-Wert liegt beispielsweise bei 1,08 und somit nur knapp über dem Idealwert von 1,0 – was bedeutet, dass wir fast unsere gesamte Energie direkt für unsere IT-Geräte nutzen und somit höchst effizient mit dieser wertvollen Ressource umgehen.

Die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs sind allerdings nur zwei Wege zu nachhaltigeren Rechenzentren. Neben den Betriebsabläufen kann der Bau mit geringeren CO2-Emissionen den größten Unterschied machen – zumindest im Falle neuer Einrichtungen oder bei anstehenden Renovierungsmaßnahmen. In diesem Bereich sehen wir auch vermehrt Finanzierungen, die an nachhaltige Ergebnisse gekoppelt sind.

Erfreulicherweise setzen Rechenzentrumsbetreiber zunehmend auf erneuerbare Energien. In den USA werden bereits über 40 Gigawatt aus Wind- und Solarenergie genutzt. Wir selbst betreiben unser Rechenzentrum inklusive Klimaanlagen, Beleuchtung und angeschlossener Büroflächen bereits ausschließlich mit Öko-Strom.

Innovative Technologien spielen ebenfalls eine große Rolle. Einen Einblick in die Technologien, die wir aktuell einsetzen, um so nachhaltig wie möglich agieren zu können, erhalten Sie auf unserer Nachhaltigkeitsseite.

Nachhaltigkeit: Ein Gewinn für alle

Natürlich wirken sich nachhaltige Bemühungen nicht nur positiv auf den ökologischen Fußabdruck der Datacenter-Betreiber aus. In Zeiten, in welchen das Nachhaltigkeitsbewusstsein (glücklicherweise!) immer weiter ansteigt, kann ein großes Nachhaltigkeitsengagement auch einen enormen Wettbewerbsvorteil darstellen und das Firmenimage aussichtsreich beeinflussen.

Gleichzeitig gibt es spannende Möglichkeiten zur Innovation, während unsere Branche einen nachhaltigeren Weg sucht. Da KI-Chips so viel Energie zum Betrieb und Kühlen benötigen, wird der technologische Durchbruch, der ihren Energieverbrauch reduziert, eine Vervielfachungseffekt haben. Selbst eine Reduzierung des Energieverbrauchs um nur 10 Prozent wäre eine enorme Einsparung.

Letztendlich ist es jedoch ein Gewinn für alle, wenn Rechenzentren nachhaltiger werden – für die Anbieter, die von ihnen bedienten Unternehmen und die Umwelt. Unsere Branche hat vielleicht noch nicht alle Antworten, aber gemeinsam werden wir sicher einen besseren Weg finden.

Quelle: Forbes